Wie wird man Verkehrsplaner/in?
Um Verkehrsplaner/in zu werden, ist ein abgeschlossenes Bachelor- oder Masterstudium erforderlich. Geeignete Studiengänge können beispielsweise Bauingenieurwesen, Raum- und Stadtplanung, Geografie oder Verkehrsingenieurwesen sein. Im Rahmen des Studiums erwerben die angehenden Verkehrsplaner/innen das notwendige Fachwissen, um Straßensysteme für Land, Wasser und Schiene in städtischen und ländlichen Regionen zu konzipieren.
Neben dem fachlichen Know-how sind Verkehrsplaner/innen im Beruf gut organisiert und vorausschauend, verfügen über ein sicheres Gespür für Zahlen und Statistiken und können ihre Ideen und Konzepte anschaulich vermitteln. Ebenfalls von Vorteil ist ein erkennbares analytisches Denken. Während oder nach dem Studium spezialisieren sich Verkehrsplaner/innen oft auf bestimmte Aspekte ihres Berufs, wie beispielsweise öffentliche Verkehrsmittel, motorisierter Individualverkehr, Verkehrsplanung unter Berücksichtigung von Umweltaspekten oder für spezielle Terrainbedingungen. Gleichzeitig wird auch interdisziplinäres Denken immer wieder gefordert.
Eine Spezialisierung, auf die sich Verkehrsplaner/innen im Beruf konzentrieren können, ist die Erstellung von Gutachten für Städte, Gemeinden oder Betriebe. In der Regel dauert der Bachelor-Studiengang im Bereich Verkehrswesen sechs Semester und ist der erste Abschluss im zweistufigen Bachelor-Master-System. Der akademische Grad Bachelor ist ein vollwertiger Studienabschluss, der den Titel Bachelor of Science (B.Sc.) oder Bachelor of Engineering (B.Eng.) verleiht.
Nach erfolgreichem Abschluss des Bachelor-Studiums im Verkehrswesen, der Logistik, des Transportwesens oder einer ähnlichen Verkehrs- oder Wirtschaftswissenschaft, besteht die Möglichkeit, einen Aufbaustudiengang zum/r Verkehrsplaner/in oder Verkehrsingenieur/in zu absolvieren. Dieser dauert in der Regel zwischen zwei und vier Semestern, wobei die Zugangsvoraussetzungen je nach Universität oder Hochschule variieren können. Einige Hochschulen bieten Spezialstudiengänge mit dem Schwerpunkt auf integrierte Konzepte für Verkehr, Energie und Infrastruktur an. Diese bieten eine alternative Möglichkeit, sich im Bereich Verkehrswesen zu spezialisieren und auf eine Karriere als Verkehrsplaner/in oder Verkehrsingenieur/in vorzubereiten.
Was sind die Perspektiven nach dem Studium?
Zahlreiche Möglichkeiten stehen Verkehrsingenieure/innen nach dem Studium zur Verfügung, um eine spannende Karriere zu verfolgen. Mit zunehmender Erfahrung und möglichen Weiterbildungen können sie anspruchsvollere und komplexere Projekte planen und umsetzen. Die Anzahl der Stellenangebote für verschiedene fachliche Spezialisierungen und die jeweiligen Entwicklungsmöglichkeiten sind abhängig von der Nachfrage.
Wer den Wunsch nach mehr Verantwortung für Mitarbeiter/innen und die Entwicklung eines Büros, Unternehmens oder einer Agentur hat, kann eine leitende Position übernehmen oder ein eigenes Büro gründen. Für Verkehrsplaner/innen, die lieber unabhängig arbeiten möchten, ist die Selbstständigkeit eine gute Option. Hier gibt es die meisten Freiheiten, aber auch das größte Risiko. Bei entsprechender Qualifikation können Verkehrsplan und -plannerinnen auch eine Anstellung an einer Hochschule oder Forschungseinrichtung ansteuern. Hierfür ist ein Masterstudium oder ein Doktortitel erforderlich.
Als Absolvent/in eines Verkehrsingenieurwesen-Studiums oder einer Verkehrsplaner/innen-Ausbildung stehen zahlreiche Tätigkeitsfelder offen. So kann man beispielsweise in den Bereichen Logistik und Transport (vorwiegend national ausgerichtet), Transportation Economics (international ausgerichtet), Infrastrukturplanung, Verkehrsplanung, Schienenverkehrsentwicklung, Luftverkehrssystem, Straßenverkehrssystem, elektrische Verkehrssysteme, Umweltmanagement, Entwicklungshilfe oder Stadtentwicklung tätig werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig und bieten eine breite Palette an Karrieremöglichkeiten für Verkehrsingenieure/innen und Verkehrsplaner/innen.