Wie wird man Statiker/in?

Die Statik ist eine Fach­richtung der Mechanik und fokus­siert sich auf die Kräfte, die auf unbe­wegte Körper ein­wirken. Ihr Ziel ist es, diese Kräfte so auszu­balan­cieren, dass das System im Gleich­gewicht bleibt. Statiker/innen, auch bekannt als Bau­statiker/innen oder Trag­werks­planer/innen, sind unver­zicht­bare Experten/innen beim Haus­bau. Sie berechnen sämt­liche Bau­teile des Hauses und legen Mate­ria­lien, Festig­keiten und Bemes­sungen fest. Darüber hinaus unter­suchen sie die innere Spannung und Ver­for­mungen von Bau­teilen, die durch äußere Lasten verur­sacht werden. All diese Faktoren müssen in ihre stati­schen Berech­nungen ein­bezogen werden.

 

Um als Statiker/in tätig zu werden, ist in der Regel ein ingenieur­wissen­schaft­liches Studi­um Vor­aus­setzung. Besonders ange­bracht sind Studien­richtungen wie Bau­ingenieur­wesen mit Schwer­punkt auf dem Konstruk­tiven Ingenieur­bau (KIB) oder Archi­tektur. Mit einem solchen Abschluss kann man in Ingenieur­büros bei der Trag­werks­planung mit­arbeiten. Um jedoch als qualifi­zierte/r Trag­werks­planer/in selbst Stand­sicher­heits­nach­weise aus­stellen zu können, ist in den meisten Bundes­ländern ein Master­abschluss und zwei bis drei Jahre Berufs­erfahrung erforder­lich.

 

Der Beruf eines/r Statikers/in stellt ein bedeu­tendes Beschäf­tigungs­feld dar, welches zwar kein eigen­ständiger Aus­bildungs- oder Studien­beruf ist, jedoch eine fun­dierte Aus­bildung erfor­dert. Um in diesem Bereich tätig zu sein, ist ein voran­gegan­genes Studium unab­ding­bar, welches mit einem Bachelor- oder Master-Abschluss abge­schlossen wird. Dabei ist die allge­meine oder fach­gebundene Hoch­schul­reife Voraus­set­zung und ein sechs­semestri­ger Studien­gang zu absol­vieren, wobei eine Speziali­sierung im Ingenieurs­wesen mit einem Bache­lor of Engineering oder einem Bache­lor of Science mög­lich ist.

 

Um selbst Statiken bei den zustän­digen Ämtern einzu­reichen, ist in der Regel eine Mit­glied­schaft in der Archi­tekten- oder Ingenieurs­kammer erfor­der­lich. Dabei variieren die Voraus­setzungen je nach Bundes­land, wobei in jedem Fall eine Berufs­erfahrung von zwei bis drei Jahren voraus­gesetzt wird. In einigen Bundes­ländern ist zudem ein abge­schlossenes Master-Studium erfor­der­lich.

 

Die Ausbildung zum/r Statiker/in erfor­dert in der Regel ein Studium, welches Wahl­möglich­keiten zwischen einem Bache­lor-Studium in Archi­tektur oder Bau­ingenieur­wesen bietet. Auch ein duales Studium, welches durch eine prak­tische Aus­bildung im Betrieb ergänzt wird, ist mög­lich. Die Kern­kompe­tenzen der Statiker/-innen umfassen unter anderem Bau­konstruk­tion, Bau­statik, Bau­stoff­kunde und Bau­techno­logie.

 

Komplexe Berechnungen bilden ein zentrales Tätig­keits­feld, welches eine gewisse Routine erfor­dert. Darüber hinaus sind umfassende Fach­kennt­nisse im Bereich Bau­informatik, Betriebs­wirt­schaft und Geo­logie von essen­zieller Bedeutung. Zusätz­lich sollte ein tiefes Ver­ständ­nis des Bau- und Archi­tekten­rechts vor­handen sein. Weiterhin sind ausgeprägte Soft Skills unab­ding­bar, insbe­sondere eine hohe Kommuni­kations­fähig­keit sowie die Kompetenz, Kunden um­fassend zu beraten und profes­sionell zu betreuen.

 

 

Welche Voraus­setzungen benötigt man für ein Statiker/innen-Studium?

 

Wenn man den Beruf des/r Statikers/in erlernen möchte, muss man in der Regel eine Hoch­schul­zugangs­berechtigung vor­weisen, um an einer Uni­ver­sität oder Fach­hoch­schule ein Studium beginnen zu können. Ein Abitur ist hier­für bei einem Uni­ver­sitätsstudium not­wendig, während ein Fach­abitur für ein Studium an einer Fach­hoch­schule aus­reicht. Aller­dings gibt es auch fach­ver­wandte Berufs­aus­bildungen, die die Mög­lich­keit bieten, ein Studium in den erfor­der­lichen Fächern zu absol­vieren, selbst wenn man kein Abitur nach­weisen kann. So ist es zum Bei­spiel mög­lich, ein Bau­ingenieur/innen-Studium zu beginnen, wenn man eine abge­schlossene Berufs­ausbildung in einem der Berufe wie Bau­zeichner/in, Aus­bau­fach­arbeiter/in, Hoch­bau­fach­arbeiter/in, Dach­decker/in, Gerüst­bauer/in, Maurer/in, Trocken­bau­monteur/in oder Zimmerer/in und mindestens drei Jahre Berufs­erfahrung vor­weisen kann.

 

Als Statiker/in sollte man über gute mathe­matische, physika­lische und analy­tische Fähig­keiten ver­fügen. Statische Berech­nungen sind ein wich­tiger Bestand­teil der Arbeit, die mit größter Sorg­falt durch­geführt werden müssen. Zudem ist es wichtig, selbst­ständig arbeiten und belast­bar sein zu können, da es im Bau­wesen oft zu stressigen Situa­tionen kommen kann, in denen man dennoch ruhig bleiben und die rich­tigen Ent­schei­dungen treffen muss.

 

 

Wie geht es weiter nach dem Studium als Statiker/in?

 

Der Beruf des/r Statikers/in bietet viel­fältige Karriere­mög­lich­keiten in Ingenieur­büros, Bau­firmen und Behör­den. In der Bau­planung spielen sie eine ent­schei­dende Rolle, denn sie über­nehmen Auf­gaben wie die Kosten­planung, Trag­werks­planung und Stand­sicher­heits­nach­weise. Die Arbeit umfasst auch die Begut­achtung von Gebäuden, die Material­aus­wahl und die Über­wachung von Bau­arbeiten. Dabei sind Statiker/innen stets auf dem neuesten Stand der gelten­den Gesetze und Vor­schriften und arbeiten eng mit Kollegen/innen und Kunden/innen zusammen. Um ihre Arbeit effek­tiv zu gestal­ten, nutzen sie spezi­elle Pro­gramme und Tools. Eine Karriere als Statiker kann auch Aus­lands­ein­sätze bein­halten, je nach Schwer­punkt des/r Arbeit­gebers/innen. Mit ausge­zeich­neten Berufs­aus­sichten können sich Statiker/innen auch selbst­stän­dig machen oder leitende Posi­tionen über­nehmen und Personal- und Fü­hrungs­ver­ant­wortung tragen.

 

Statiker/innen haben in der aktu­ellen Arbeits­markt­lage hervor­ragende Perspek­tiven. Die Anzahl der sozial­ver­sicherungs­pflich­tigen Beschäf­tigten in diesem Bereich ist in den letzten Jahren in Deutsch­land beständig gestiegen. Statiker/innen finden Beschäf­tigungs­mög­lich­keiten in ver­schie­denen Branchen, wie im Bau­gewerbe, in Ingenieur­büros und auch im Dienst­leistungs­sektor. Etwa 15 Prozent der Ingenieure/innen sind im öffent­lichen Dienst ange­stellt. Darüber hinaus besteht für Statiker/innen die Option, ein eigenes Planungs­büro zu eröffnen.