Wie wird man Geoinformatiker/in?
Die Geoinformatik beschäftigt sich mit der Vermessung und Abbildung der Erdoberfläche, insbesondere mit der Erstellung digitaler Karten und Geländemodelle. Dieses Fachgebiet vereint Elemente der Geowissenschaften und der Ingenieurswissenschaften und wird von Universitäten, Technischen Universitäten und Fachhochschulen angeboten. Fachhochschulen bieten eine praxisorientierte Ausbildung mit verpflichtenden Praktika und praxisnahen Übungen an, um die Studierenden auf das spätere Berufsleben vorzubereiten. Im Gegensatz dazu bietet die Universität die Möglichkeit, ein Masterstudium oder sogar eine Promotion in Geoinformatik zu absolvieren.
Das Bachelor-Studium in Geoinformatik dauert in der Regel sieben Semester, wobei ein Semester für ein Pflichtpraktikum vorgesehen ist. Dieses Praktikum bietet den Studierenden die Möglichkeit, erste Berufserfahrungen zu sammeln und ihre Präferenzen in Bezug auf die Branche zu erkunden. Es gibt jedoch auch Studiengänge, die nur sechs Semester ohne Praxissemester dauern. Die Absolventen/innen können entweder einen Bachelor of Engineering oder einen Bachelor of Science erwerben.
Im Master-Studiengang wird das Wissen in spezifischen Fachbereichen über einen Zeitraum von vier Semestern intensiviert und erweitert. Dabei besteht die Möglichkeit, sich auf ausgewählte Themengebiete zu fokussieren und das eigene Know-how gezielt zu vertiefen. In der Regel wird der Abschluss mit dem renommierten Titel "Master of Science" abgeschlossen.
Welche Inhalte hat ein Geoinformatik-Studium?
Im Rahmen des Studiums der Geoinformatik beschäftigt man sich mit Geodaten, welche digitale Informationen darstellen, die eine genaue Position auf der Erde zuweisen können. Diese Daten begegnen uns im Alltag immer häufiger, zum Beispiel in Form von Adressen bei der Paketverfolgung oder bei der Navigation mit dem Handy in der Stadt. Auch bei der Planung und dem Bau von neuen Gebäuden sind Geodaten unverzichtbar. Das Geoinformatik-Studium deckt eine breite Palette an Fächern ab, darunter die Analyse von Geodaten, Messtechnik, Stadt- und Regionalplanung, Kartografie, Software-Technik, Landvermessung, Physik und Werkstoffkunde, Boden- und Wasserkunde, Programmierung, Flächen- und Bodenmanagement, Fernerkundung und Navigationssysteme, Grafische Datenverarbeitung sowie digitale Bildverarbeitung und GIS: Realweltmodellierung.
Das Studium der Geoinformatik fokussiert sich im Wesentlichen auf die Verarbeitung von Geodaten mithilfe informatischer Methoden. In den ersten Semestern werden die Grundlagen der Geodäsie vermittelt, gefolgt von der Auseinandersetzung mit Vermessungstechniken und der Visualisierung raumbezogener Daten. Die Integration von Geodaten in Datenbanken sowie die Entwicklung optimierter Datenmodelle sind weitere wichtige Aspekte des Studiums. In Anbetracht der Tatsache, dass Karten und Pläne heutzutage weitgehend auf computergestützte Systeme umgestellt werden, gewinnen digitale Geoinformationssysteme (GIS) zunehmend an Bedeutung im Studium. Darüber hinaus spielen auch moderne Internettechnologien eine immer größere Rolle.
Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium in Geoinformatik?
Um ein Studium in Geoinformatik aufzunehmen, sind je nach gewünschter Bildungseinrichtung die Fachhochschulreife oder die Allgemeine Hochschulreife erforderlich. Eignungstests sind in der Regel nicht notwendig. Obwohl das Studium der Geoinformatik zulassungsfrei ist, sollten Studierende aufgrund der umfassenden Fachkenntnisse über eine hohe Leistungsbereitschaft verfügen. Die Anforderungen an angehende Geoinformatiker/innen sind aufgrund der fachlichen Breite des Studiums sehr anspruchsvoll.
Wie sieht die Zukunft für Geoinformatik-Absolventen/innen aus?
Geoinformatik-Absolventen/innen haben auf dem Arbeitsmarkt eine hohe Nachfrage und können bereits mit einem Bachelor-Abschluss mit guten Einstiegsgehältern rechnen. Dies liegt daran, dass der Umgang mit GIS-Systemen auch in der Wirtschaft immer wichtiger wird und sich für Geoinformatiker/innen durch technische Neuerungen vielfältige Betätigungsfelder ergeben haben.
Ein klassischer Arbeitgeber/innen für Geoinformatiker/innen ist der öffentliche Dienst, der weiterhin einen hohen Bedarf an gut ausgebildeten Ingenieuren/innen im Bereich der Geoinformatik hat. Hier arbeiten sie zum Beispiel im Bereich der Stadt- und Landvermessung sowie bei städtischen Ver- und Entsorgungsunternehmen. Der Bachelor-Abschluss ermöglicht den Einstieg in den gehobenen sowie später in den höheren Dienst.
Die wachsende GIS-Branche benötigt immer mehr Absolventen/innen der Geoinformatik für die Hard- und Softwareentwicklung, beispielsweise bei mobilen Navigationsgeräten. Auch Kommunikationsunternehmen stellen vermehrt Absolventen/innen dieser Fachrichtung ein. Die Zukunft für Geoinformatik-Absolventen/innen sieht also vielversprechend aus.
Geoinformatiker/innen haben diverse Möglichkeiten, ihr Fachwissen in verschiedenen Branchen anzuwenden. Neben der Immobilienwirtschaft, der Logistik und der Bau- und Rohstoffindustrie gibt es auch in der Luft- und Raumfahrt-Branche Bedarf an ihren Fähigkeiten. Einige Absolventen/innen entscheiden sich für eine Karriere in der Hochschulforschung, während andere ein eigenes Ingenieursbüro gründen können. Die Bandbreite an Karrieremöglichkeiten für Geoinformatiker/innen ist somit breit gefächert.