Was machen Rohrleitungsbauer/innen?
In der Schichtarbeit ist es möglich, die Arbeit fortzuführen. Jedoch kann es bei Störfällen zu unvorhersehbaren Arbeitszeiten kommen. Die Arbeit selbst ist physisch anstrengend, insbesondere wenn es darum geht, schwere Teile zu heben, in engen Schächten zu arbeiten oder Montagen über Kopf durchzuführen. Für die Montage, Wartung oder Sanierung von Rohrsystemen sind ausgeprägte handwerkliche Fähigkeiten und Umsicht unerlässlich. Es bedarf einer gründlichen Überprüfung von Rohren und Schweißnähten, um Undichtigkeiten zu vermeiden, die zu Schäden oder Umweltverschmutzung durch austretende Flüssigkeiten führen können. Rohrleitungsbauer/innen müssen flexibel auf wechselnde Umgebungsbedingungen reagieren und sind es gewohnt, im Team zu arbeiten.
Rohrleitungsbauer/innen sind für die Herstellung und Wartung von Rohrleitungssystemen für Wasser, Gas, Öl und Fernwärme verantwortlich. Bevor sie mit dem Verlegen von Rohren beginnen, schachten sie die Gräben aus und sichern diese. Anschließend werden die benötigten Rohrteile in die Grube gelassen, wobei hauptsächlich Normrohre verwendet werden. Spezielle Einzelstücke wie Abzweige oder Biegungen, die nicht vorgefertigt sind, werden in der Werkstatt hergestellt.
Auf der Baustelle verbinden sie die Rohrteile zu einer stabilen und dichten Leitung, die teilweise hohem Druck standhalten muss. Abhängig vom Material des Rohres werden die Einzelstücke verschweißt, verklebt oder verschraubt. Auch Abzweige, Absperrschieber und Messvorrichtungen werden eingebaut. Nach einer Dichtheitsprüfung werden die Rohrgräben wieder verschlossen. Rohrleitungsbauer/innen übernehmen auch Reparatur- und Wartungsarbeiten an Leitungen, beispielsweise bei Rohrbrüchen oder Anschlüssen von Haushalten an das Versorgungsnetz.
Bei der Verlegung und Montage von Druckleitungen setzen sie Bagger und Bodenverdichtungsgeräte ein und verwenden Hebezeuge, Schweißgeräte und Handwerkzeuge. Je nach Tätigkeit tragen sie Schutzkleidung wie Helme, Handschuhe, Gehörschutz oder Schweißerschutzkleidung, -schutzschild oder -brille. Die Arbeit findet in Werkhallen sowie auf wechselnden Baustellen statt. Im Freien sind sie Witterungseinflüssen ausgesetzt. Laufende Maschinen erzeugen Lärm und Erschütterungen, während Gerüche und Staub bei Schweiß-, Schleif- und Lötarbeiten entstehen.
Wie lange dauert die Ausbildung als Rohrleitungsbauer/in?
Der Beruf des/r Rohrleitungsbauers/in ist im Bauwesen und Handwerk ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf. Rohrleitungsbauer/innen haben die Aufgabe, Rohre zu bauen und zu verlegen, welche für den Transport von Trinkwasser, Gas, Fernwärme, Strom oder Daten genutzt werden. Durch ihre Expertise im Bereich der Rohrleitungstechnik sind sie in der Lage, diese wichtigen Versorgungsleitungen sicher und zuverlässig zu installieren und zu warten. Der/die Rohrleitungsbauer/in ist somit ein unverzichtbarer Bestandteil der Infrastruktur unserer Gesellschaft.
Was macht man in der Ausbildung als Rohrleitungsbauer/in?
Eine dreijährige duale Ausbildung zum/r Rohrleitungsbauer/in vermittelt alle notwendigen Fähigkeiten für den späteren Beruf. Als Rohrleitungsbauer/in ist man für die Verlegung von Rohrsystemen für Wasser, Gas, Öl und Fernwärme verantwortlich. Doch bevor man diese Rohre verlegen kann, erlernt man in der Ausbildung, wie Baugruben sicher und ordentlich ausgeschachtet werden. Dabei erlernt man den Umgang mit Erdbewegungsmaschinen und wird in der Berufsschule über verschiedene Bodenarten und Böschungen unterrichtet. Mit zunehmender Tiefe werden die Bodenverhältnisse unterschiedlicher und man lernt, wie man Rohrgräben unter verschiedenen Gegebenheiten aushebt und nach den Unfallverhütungsvorschriften absichert.
Beim Verbinden der Rohrteile im Untergrund ist es besonders wichtig, dass diese belastbar und dicht sind. Die unterschiedlichen Materialien erfordern spezifische Verlegungs- und Verbindungstechniken. In der Ausbildung zum/r Rohrleitungsbauer/in lernt man schweißen, löten oder kleben der Rohre. Dazu helfen verschiedene Muffen, um die unterschiedlichen Rohre dicht zu machen. Nach einer erfolgreichen Dichtigkeitsprüfung muss die Baugrube wieder geschlossen werden und Wartungsarbeiten an den Leitungen durchgeführt werden.
Welche Voraussetzungen sollte man für eine Ausbildung als Rohrleitungsbauer/in mitbringen?
Um eine erfolgreiche Ausbildung zum/r Rohrleitungsbauer/in abzuschließen und gleichzeitig Freude an der Arbeit zu haben, ist es entscheidend, dass man eine Leidenschaft für handwerkliches Arbeiten und technische Zusammenhänge mitbringt. Man benötigt ein hohes Maß an Geschicklichkeit, um die komplexen Aufgaben als Rohrleitungsbauer/in zu bewältigen. Außerdem ist eine präzise Arbeitsweise unerlässlich, um Dichtheitsprüfungen korrekt durchzuführen und die geltenden Sicherheits- und Unfallvorschriften zu beachten. Da sich die Arbeitsbedingungen auf jeder Baustelle unterscheiden können, ist es wichtig, dass man flexibel und anpassungsfähig ist.
Für eine Ausbildung zum/r Rohrleitungsbauer/in sollte man mindestens einen Hauptschulabschluss haben. Viele Auszubildende verfügen jedoch über einen Realschulabschluss. Wenn man sich für diesen Beruf entscheidet, sollte man ein starkes Interesse an Technik und Maschinen mitbringen.
Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es als Rohrleitungsbauer/innen?
Während des Berufslebens gibt es zahlreiche Optionen, um sich fort- und weiterzubilden. Eine Möglichkeit ist die Teilnahme an Lehrgängen und Seminaren, die das Wissen zu Themen wie Rohrschlosserei, Stahl- und Metallbau, Schweiß-, Füge- und Trenntechniken und Qualitätsprüfung auffrischen oder erweitern können.
Durch eine berufliche Weiterbildung oder Aufstiegsfortbildung kann man höhere Positionen im Unternehmen anstreben und dementsprechend auch ein höheres Gehalt verdienen. Hierfür bieten sich beispielsweise Lehrgänge zum/r Vorarbeiter/in, Geprüfte/n Polier/in (Tiefbau), geprüfte/n Netzmeister/in, Staatlich geprüfte/n Techniker/in Fachrichtung Bautechnik, Staatlich geprüfte/n Techniker/in Fachrichtung Umweltschutztechnik oder technische/n Fachwirt/in an.
Ein Studium im Bereich des Bauwesens bietet eine vertiefte wissenschaftliche Ausbildung und eröffnet dadurch weitere Karrieremöglichkeiten. Mögliche Studiengänge sind zum Beispiel der Bachelor of Engineering in Bauingenieurwesen oder in Versorgungstechnik.
Für eine berufliche Weiterentwicklung in Richtung Selbstständigkeit kann eine Ausbildung zum/r Rohrleitungsbauer/in in Kombination mit zusätzlichen Fort- und Weiterbildungen eine Option darstellen. Hierbei können ein eigenes Ingenieurbüro, Tiefbauunternehmen oder ein Dienstleistungsbetrieb im Baugewerbe ins Auge gefasst werden.