Was machen Bautechniker/innen?
Als staatlich geprüfte/r Bautechniker/in trägt man eine maßgebliche Rolle in der Planung, Umsetzung und Überwachung von Baumaßnahmen. Die Erstellung von Bauzeichnungen sowie die Durchführung von Berechnungen gehören ebenso zu den Aufgaben wie die Koordination der Bauausführung auf der Baustelle. Ausschreibungsunterlagen bei der Vergabe von Bauleistungen fallen ebenfalls in sein Aufgabengebiet. Ein/e Bautechniker/in ist somit ein unverzichtbarer Bestandteil bei Bauvorhaben und kann überall dort tätig werden, wo gebaut wird.
Wie wird man Bautechniker/in?
Um Bautechniker/in zu werden, ist eine Bautechniker/innen-Weiterbildung notwendig, welche eine abgeschlossene Berufsausbildung und Praxiserfahrung oder einen Haupt- oder Realschulabschluss und mindestens sieben Jahre Berufserfahrung voraussetzt. Es gibt verschiedene Berufe, die für eine Bautechniker-Ausbildung qualifizieren, darunter Maurer/innen, Betonbauer/innen, Straßenbauer/innen, Fliesenleger/innen, Zimmerer/innen, Trockenbaumonteur/innen und Bauzeichner/innen.
Die Ausbildung zum/r Bautechniker/in findet meistens an einer Fachschule, Technikerschule oder Berufskolleg statt und variiert in der Dauer je nach Art der Ausbildung. Eine Vollzeitausbildung an einer Fachschule dauert in der Regel zwei Jahre, während eine Weiterbildung als Fernstudium oder berufsbegleitend an einer Abendschule bis zu vier Jahre dauern kann. Um den Titel des/r Staatlich geprüfter/n Bautechnikers/in tragen zu dürfen, muss nach Abschluss der Ausbildung eine Prüfung abgelegt werden. Mit dieser Prüfung werden die Fachhochschulreife sowie die Meisterprüfung zuerkannt.
Wie lange dauert die Ausbildung zum Bautechniker/in?
Es gibt zwei unterschiedliche Wege, um eine Ausbildung als Bautechniker/in zu absolvieren. Diese unterscheiden sich in ihrer Dauer und ihrem Umfang. Wenn man sich für die Variante in Vollzeit entscheidet, dauert die Ausbildung lediglich zwei Jahre. Der zweite Weg hingegen ist auch in Teilzeit möglich und dauert daher zwischen drei und vier Jahren. Dadurch ist es möglich, die Ausbildung beispielsweise an einer Abendschule neben einer Berufstätigkeit auszuüben. Während dieser Zeit wird man auf die staatliche Prüfung vorbereitet, die man erfolgreich absolvieren muss, um den Abschluss als staatlich geprüfte/r Bautechniker/in zu erhalten.
Wenn man sich für die Vollzeitausbildung an einer Fachhochschule entscheidet, dauert diese ebenfalls zwei Jahre. Hierbei kann man sich auf eine Vielzahl an Fächern einstellen, wie zum Beispiel Zahlenlehre, Physik und Handwerk. Da der Beruf des/r Bautechnikers/in äußerst vielfältig ist, beinhaltet die Ausbildung eine breitgefächerte Auswahl an Fächern wie Mathematik und Statik, Baustofflehre, Planung und Konstruktion.
Was macht man in der Ausbildung als Bautechniker/in?
Als angehende/r Bautechniker/in muss man während der Ausbildung alle wesentlichen Fähigkeiten erlernen, um den Anforderungen des Jobs gerecht zu werden. Dazu gehören zahlreiche Aufgabenbereiche wie das Entwerfen und Konstruieren von Bauwerken sowie das Erlernen mathematischer und physikalischer Berechnungen, die für den Bau notwendig sind. Auch betriebswirtschaftliche Aspekte wie die Berechnung von Baukosten und das Thema Arbeitssicherheit werden in der Ausbildung behandelt. Wer sich für einen Schwerpunkt wie Ausbau oder Hochbau entscheidet, wird in diesen Bereichen vertiefte Kenntnisse erwerben.
Eine praxisorientierte Ausbildung ist von zentraler Bedeutung, weshalb zahlreiche Übungen und praktische Erfahrungen im Lehrplan verankert sind. Hierbei lernt man zum Beispiel, wie man Materialien chemisch untersucht oder Bauzeichnungen mit CAD-Programmen erstellt. Auch Vermessungen im Freien und der Einsatz auf Baustellen gehören dazu, um Verantwortung zu übernehmen und die Abläufe vor Ort kennenzulernen.
Neben den praktischen Fertigkeiten ist auch die Arbeit am Computer und im Büro unerlässlich. Fächer wie Bürokommunikation und CAD sind daher ein fester Bestandteil der Ausbildung. Zudem sollten angehende Bautechniker/innen auch die Landesbauordnungen sowie die Verdingungsordnung des Bauwesens kennen, um die Grundlagen von Bauverträgen zu verstehen.
Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung als Bautechniker/in mitbringen?
Da die Qualifikation als Bautechniker/in landesweit reguliert ist, variieren die Anforderungen für die Zulassung je nach Region. Im Allgemeinen müssen Bewerber/innen über eine relevante handwerkliche oder technische Ausbildung verfügen, zum Beispiel als Maurer/in, Bauzeichner/in oder Zimmerer/in. Zudem wird mehrere Jahre Berufserfahrung vorausgesetzt. Entsprechend der Schule und des Bundeslandes kann auch ein mittlerer oder Hauptschulabschluss erforderlich sein, um an dem Lehrgang teilnehmen zu können.
Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Bautechniker/in?
Während einer Weiterbildung können Zusatzqualifikationen gesammelt werden, um sich fachlich auf dem Laufenden zu halten und als Führungskraft zu etablieren. Beispielsweise kann die Fachhochschulreife erlangt oder die European Computer Driving Licence absolviert werden. Es ist ein kluger Karriere-Schritt für Bautechniker/innen, eine Weiterbildung zum/r Bauleiter/in anzustreben. Allerdings benötigt man hierfür mindestens zwei Jahre Berufspraxis als Meister/in oder Techniker/in. Als Bauleiter/in ist man für die Überwachung, Koordination und Kontrolle von Bauarbeiten aller Art zuständig und arbeitet in der Baustellenvorbereitung. Eine Anstellung findet man in der Regel im Hoch-, Beton-, Tief- oder Straßenbau oder in der Bauleitung bei Bauträgern.
Wer keine Lust mehr auf die Baustelle hat und stattdessen einen Bürojob bevorzugt, für den kann eine Weiterbildung zum/r Wirtschaftstechniker/in interessant sein. Als Wirtschaftstechniker/in befindet man sich an der Schnittstelle zwischen Technik und Betriebswirtschaft und erarbeitet mithilfe des fachlichen Wissens Lösungswege zur Verbesserung von Arbeitsabläufen und zur Reduzierung von Betriebskosten. Auch im Marketing und Vertrieb kann man als Wirtschaftstechniker/in zum Einsatz kommen.
Eine vielversprechende Möglichkeit, die Karriere als Bautechniker/in voranzutreiben, bietet sich durch ein erfolgreich absolviertes Studium im Bauingenieurwesen. Hier werden sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse in der Planung, statischen Berechnung und Umsetzung von Ingenieurbauten erworben. Dabei eröffnen sich zahlreiche Arbeitsfelder, sei es bei der Planung, Berechnung, Herstellung oder dem Betrieb von Bauwerken. Zudem können sich Absolventen/innen mit wichtigen Themen wie Umweltschutz, Lärmbelastung und Bodenschutz auseinandersetzen. Eine lohnenswerte Investition in die berufliche Zukunft.