Was machen Straßenbauer/innen?
Als Straßenbauer/in hat man die Aufgabe, Haupt- und Nebenstraßen, Fahrrad- und Gehwege, Fußgängerzonen sowie Flugplätze und Autobahnen zu bauen. Nach der Vorbereitung der Baustelle beginnen sie mit den Erdarbeiten. Hierzu entfernen sie Bodenmassen, transportieren diese ab, planieren und verdichten den Untergrund mithilfe von Baggern, Raupen und Walzen. Anschließend wird meist eine Schotterschicht als Unterbau aufgetragen und mit weiteren Gesteinsgemischen versehen. Zum Abschluss erfolgt die Fahrbahndecke aus Beton oder Asphalt. Straßenbauer/innen übernehmen auch Pflasterarbeiten und stellen Randbefestigungen, Böschungen sowie Entwässerungsgräben her. Neben dem Neubau kümmern sie sich auch um Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten von Wegen und Straßen.
Die Arbeit als Straßenbauer/in erfordert handwerkliches Geschick und wird überwiegend im Team ausgeführt. Körperliche Belastung kann bei Arbeiten wie dem Versetzen von Pflastersteinen auftreten, während das Glätten von Asphaltoberflächen eine sorgfältige Arbeitsweise und ein gutes Auge erfordert. Baumaschinen, wie zum Beispiel für das Ausbringen von heißem Asphalt, werden von Straßenbauern/innen umsichtig eingesetzt, um Unfälle zu vermeiden.
Wie lange dauert die Ausbildung als Straßenbauer/in?
Der Beruf des/r Straßenbauers/in beziehungsweise der Straßenbauerin wird in Industrie und Handwerk als hoch angesehen betrachtet. Diese Ausbildung dauert üblicherweise drei Jahre und umfasst ein breites Spektrum an Kenntnissen und Fertigkeiten.
Was macht man in der Ausbildung als Straßenbauer/in?
Die duale Ausbildung zum/r Straßenbauer/in ist eine Kombination aus praktischer Arbeit im Betrieb und theoretischem Unterricht in der Berufsschule. Während der betrieblichen Phasen arbeitet man auf wechselnden Baustellen und erlernt unter der Aufsicht von Ausbildern verschiedene Tätigkeiten – von der sicheren Absicherung einer Baustelle bis hin zum Bedienen von Baumaschinen. In der Berufsschule werden allgemeinbildende und berufsspezifische Fächer unterrichtet, um Grundlagen für die Aufgaben im Betrieb zu schaffen. Der Theorieunterricht findet entweder blockweise oder zweimal die Woche den ganzen Tag lang statt. Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre.
Während des Berufsschulunterrichts werden grundlegende Inhalte zu der Ausbildung als Straßenbauer/in vermittelt. Hierzu zählen ausführliche Informationen zu den unterschiedlichen Rohstoffen und den Techniken zu ihrer Verarbeitung. Auch qualitätssichernde Maßnahmen und das Berichtswesen werden gelehrt. Nach den ersten beiden Ausbildungsjahren ist die Zwischenprüfung abzulegen, die gleichzeitig den Abschluss zum/r Tiefbaufacharbeiter/in ermöglicht. Die Gesellenprüfung zum/r Straßenbauer/in erfolgt nach drei Jahren.
Während der Ausbildung im Betrieb steigern sich die Anforderungen von Jahr zu Jahr, wobei im ersten Lehrjahr zunächst die Grundlagen vermittelt werden. Hier lernt man unter anderem, wie man Verlegepläne und Skizzen liest und anfertigt, sowie das Mischen von Mörtel- und Betonmischungen oder Estrichen und Putzen. Durch diese Tätigkeiten unterstützt man nicht nur die Kollegen/innen auf der Baustelle, sondern erlangt auch wertvolle Erfahrungen im Umgang mit den verschiedenen Mischungsverhältnissen. Zusätzlich wird man bei der Herstellung von Baugruben, Gräben und Schalungen eingesetzt und lernt den Umgang mit unterschiedlichen Werkzeugen, Baugeräten und Maschinen kennen.
Im zweiten Lehrjahr beginnt die spezifische Fachbildung. Hier wird man detailliert über Bewehrungsvorschriften von Betondecken, das Herstellen von Straßendecken, Sickergruben und Abflussrinnen geschult. Auch das Ausheben von Erdreich und das Verbauen und Ausstreifen von Gräben werden nun genau unter die Lupe genommen.
Im dritten Jahr der Ausbildung wird alles auf die Probe gestellt! Hier lernt man das Handwerk des Herstellens und Einbauens von Fertigteilen für den Straßentiefbau. Darüber hinaus unterstützt man beim Einbau von Drainagerohren, Einstiegsschächten, Regeneinläufen und bei der Versetzung von Schachtabdeckungen. Dabei wird auch gezeigt, wie Pflasterarbeiten durchgeführt werden und wie Begrenzungssteine und Platten sicher verlegt werden. Dies ist eine anspruchsvolle Phase der Ausbildung, die das praktische Können und das Wissen der Lernenden auf die nächste Stufe hebt.
Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung als Straßenbauer/in mitbringen?
Wenn man sich als Straßenbauer/in bewirbt und noch nicht volljährig ist, muss man eine Bautauglichkeitsbescheinigung vorlegen. Diese Bescheinigung belegt die körperliche Eignung für die geplanten Tätigkeiten. In der Regel wird ein Hauptschulabschluss als Voraussetzung für die Ausbildung verlangt. Aber auch ohne Schulabschluss ist es möglich, die Ausbildung zum/r Straßenbauer/in zu absolvieren.
Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es als Straßenbauer/in?
Es stehen zahlreiche Weiterbildungen und Lehrgänge für verschiedenste Bereiche zur Verfügung. Wer sich für Arbeitssicherheit oder Straßensanierung interessiert, kann sein Wissen vertiefen. Sogenannte Aufstiegsweiterbildungen eignen sich dazu, um sich für höhere Positionen zu qualifizieren. Als Werkpolierer/in im Tiefbau behält man die Abläufe und Qualität der Arbeit seiner Kollegen/innen im Blick und gibt Anweisungen an andere Mitarbeiter/innen. Nach einer Weiterbildung zum/r Werkpolier/in kann man die Polierprüfung ablegen und weitere Führungsaufgaben übernehmen. Mit der Meisterprüfung ebnet man den Weg für höhere Positionen. Der Meistertitel berechtigt dazu, Straßenbau-Azubis auszubilden oder sich im Baugewerbe selbstständig zu machen. Wer nach der Ausbildung Abitur oder Fachhochschulreife hat, kann nicht nur eine Weiterbildung, sondern auch ein Studium beginnen. Bauingenieurwesen oder Vermessungstechnik sind beliebte Fächer.