Was machen Anlagenmechaniker/innen?
Anlagenmechaniker/innen verfügen über ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Kenntnissen, um Rohrleitungssysteme, Kesselanlagen, Lüftungsanlagen und Behälter zu bauen, zu montieren und zu reparieren. Hierbei setzen sie ihr Fachwissen ein, um die technischen Unterlagen zu analysieren und präzise nach Plan zu arbeiten.
Als Experten/innen im Bereich der Anlagen- und Rohrleitungstechnik stellen Anlagenmechaniker/innen Anlagen und Rohrleitungssysteme für verschiedene Industriezweige wie die Chemie-, Mineralöl- und Lebensmittelindustrie oder auch für versorgungstechnische Betriebe her. Sie fertigen mithilfe von CNC-Maschinen einzelne Bauteile an, schneiden Bleche zu, kanten sie, längen Rohre ab und biegen Rohrstücke sowie Bleche. Gegebenenfalls fügen sie die Komponenten im Betrieb zu Baugruppen zusammen und veranlassen den Transport zur Baustelle oder zum Kundenbetrieb.
Vor Ort montieren Anlagenmechaniker/innen Einzelkomponenten und Bauteile, schließen Rohrleitungen zusammen, setzen Ventile und Dichtungen ein, schließen Kessel oder Druckbehälter an und übergeben dem Kunden die fertigen Anlagen. Auch die Wartung von Anlagen, die Instandsetzung und bei Bedarf die Vergößerung oder der Umbau bestehender Anlagen gehören zu ihrem Aufgabenbereich. Anlagenmechaniker/innen sind somit unverzichtbare Experten/innen, wenn es um die Herstellung und Wartung von Rohrleitungssystemen und Anlagen geht. Sie arbeiten präzise, zuverlässig und stets im Einklang mit den technischen Vorgaben.
Wie lange dauert die Ausbildung als Anlagenmechaniker/in?
Als zukünftige/r Anlagenmechaniker/in erwartet einen eine dreieinhalbjährige Ausbildung, die sowohl in der Berufsschule als auch im Betrieb fordern wird. Doch keine Sorge, denn bei dieser dualen Ausbildung wechseln sich diese Phasen regelmäßig ab, um bestmögliche Lernbedingungen zu bieten. Je nach Unternehmen kann der Berufsschulunterricht an fixen Wochentagen oder in Blockform stattfinden.
Was macht man in der Ausbildung als Anlagenmechaniker/in?
Während der Ausbildung in der Berufsschule erwirbt man umfangreiches Wissen über verschiedene Metalle sowie das Verhalten von Flüssigkeiten und Gasen. Auch die Arbeit mit Werkzeugen und Schweißgeräten wird gelehrt. Darüber hinaus ist ein solides mathematisches Grundverständnis, insbesondere in der Geometrie, unerlässlich, um technische Zeichnungen zu interpretieren oder selbst präzise Skizzen gemäß geometrischen Richtlinien anzufertigen. In der Physik werden physikalische Gesetzmäßigkeiten behandelt, beispielsweise im Bereich der Bauphysik. Es ist folglich von Vorteil, wenn man ein ausgeprägtes Interesse an naturwissenschaftlich-technischen Themen mitbringt. Ferner sind auch gute Deutsch- und Englischkenntnisse von Bedeutung, da man Dokumentationen anfertigen und englischsprachige Unterlagen verstehen muss.
Im Ausbildungsbetrieb lernt man, wie man Arbeitsprozesse sinnvoll plant und strukturiert, um das Projekt bis zum vorgegebenen Termin erfolgreich abzuschließen. Es ist dabei üblich, den erfahrenen Kollegen/innen über die Schulter zu schauen, um schnellstmöglich eigene Handgriffe durchführen zu können. Zu Beginn wird man noch nicht perfekt sein und es kann vorkommen, dass das ein oder andere Teil korrigiert oder gar erneut gefertigt werden muss. Dies gehört jedoch zum natürlichen Lernprozess dazu.
Angehende Anlagenmechaniker/innen erwartet eine vielseitige Ausbildung mit zahlreichen Aufgabenfeldern. Der Ausbildungsbetrieb kann je nach Fachrichtung auf ein bestimmtes Einsatzgebiet spezialisieren, wie beispielsweise den Apparate- und Behälterbau, die Energie- und Versorgungstechnik, die Instandhaltung oder die Rohrsystem- und Schweißtechnik. Darüber hinaus besteht die Chance, innerhalb der Ausbildung aus vier verschiedenen Zusatzqualifikationen zu wählen. Hierbei handelt es sich um Additive Fertigungsverfahren, IT-gestützte Anlagenänderung, System- und Prozessintegration.
Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung als Anlagenmechaniker/in mitbringen?
Ein Großteil der Unternehmen setzt bei ihren Auszubildenden mindestens einen Hauptschulabschluss voraus. Doch wer eine höhere Schulausbildung, wie beispielsweise einen Realschulabschluss, vorweisen kann, erhöht seine Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung. Eine gute Bewertung in Fächern wie Mathematik, Physik, Deutsch, Informatik sowie Werken und Technik, kann von Vorteil sein. Zudem sind handwerkliches Geschick und technisches Verständnis, Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein, räumliches Vorstellungsvermögen, Trittsicherheit sowie Schwindelfreiheit und Umsicht gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung.
Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Anlagenmechaniker/innen?
Für Anlagenmechaniker/innen stehen diverse Fortbildungsmöglichkeiten offen, die ihnen nicht nur mehr Verantwortung, sondern auch ein gesteigertes Gehalt einbringen. Eine Anpassungsweiterbildung ist dabei ideal, um das berufliche Wissen auf dem neuesten Stand zu halten und sich an die stetige Entwicklung anzupassen. Dazu zählen insbesondere Bereiche wie Anlagenbau, Blechbearbeitung, Behälterbau, Schweiß-, Füge- und Trenntechniken, NC-, CNC-Techniken sowie Wartung und Instandhaltung.
Wer als Anlagenmechaniker/in höher hinaus möchte, kann sich zum/r Industriemeister/in, Behälter- und Apparatebauermeister/in oder Netzmeister/in weiterbilden. Mit einem Meister/innen-Titel erhält man zudem die Möglichkeit, selbst auszubilden oder sich mit einem eigenen Betrieb selbstständig zu machen. Um sein technisches Know-how zu vertiefen, besteht die Option, sich als Techniker/in für Metallbautechnik, Techniker/in für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik oder Techniker/in für Maschinentechnik weiterzubilden. Alternativ ist auch eine Weiterbildung zum/r Konstrukteur/in oder Netzmonteur/in möglich.
Neben den genannten technischen Fortbildungen gibt es auch die Möglichkeit, eine/n Fachwirt/in zu erwerben. Hierbei liegt der Fokus vor allem auf kaufmännischen Themen wie planende, organisierende, kaufmännische und produktionsüberwachende Tätigkeiten in Industriebetrieben. Als zertifizierte Anlagenmechaniker/innen mit Hochschulberechtigung haben Sie die Möglichkeit, in faszinierende Studiengänge wie Maschinenbau, Versorgungstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen und Verfahrenstechnik einzusteigen.